Aberdeen - Obar Dheathain
Der gälische Name von Aberdeen lässt sich mit „Mündung des Don“ übersetzen. Der Fluss Don enspringt in den Grampians und fließt gen Osten durch Aberdeenshire, bis er bei Aberdeen in die Nordsee mündet. Andere Ortsnamen in der Region geben Hinweise darauf, dass die Bevölkerung in der Region um Aberdeen im Mittelalter Gälisch sprach, während die ältere Sprache der Pikten langsam verschwand. Die gälische Sprache wird oft mit der schottischen Westküste und den Highlands in Verbindung gebracht, aber sie wird auch im Osten des Landes gesprochen.
Glasgow – Glaschu
Schottlands größte Stadt heißt auf Gälisch Glaschu. Der Name bedeutet so viel wie „grüne Senke“ oder „grünes Tal“. Vermutlich hat Glasgow seinen Spitznamen „geliebter grüner Ort“ dieser Bedeutung zu verdanken. Das gälische Wort Glaschu leitet sich wahrscheinlich von der älteren britannischen Sprache ab, die von den frühen Bewohnern von Wales, Nordengland und Südschottland gesprochen wurde. Wussten Sie schon, dass die erste Familie aus Glasgow, über die es Aufzeichnungen gibt, Gälisch sprach? Ein königliches Dokument aus dem 12. Jahrhundert erwähnt die Kinder und Angehörigen von Gillemachoi, der Gälisch sprach. Zweisprachigkeit war zu jener Zeit weit verbreitet.
Die Black Isle - An t-Eilean Dubh
Es ist bis heute ein Rätsel, woher genau die Black Isle – die schwarze Insel – ihren Namen hat, denn sie ist weder schwarz noch eine Insel! Die wörtliche Übersetzung aus dem Gälischen ist „schwarze Insel“ und einige Quellen sagen, dass die Halbinsel den Namen ihrem fruchtbaren, dunklen Boden verdankt. Eine andere Quelle hingegen sagt, der Name sei eine abgewandelte Übersetzung des gälischen Ausdrucks für „Land der schwarzen Dänen“ (wobei sich schwarz auf die üble Laune bezieht). Damals wurde zwischen den grimmigen Dänen und den freundlicheren Nordmänner, die im Mittelalter auf den benachbarten Hebrideninseln lebten, unterschieden. Die Black Isle war ein Ort, an dem Kulturen aufeinandertrafen und der ein oder andere Machtkampf stattfand.
Ardnamurchan - Àird nam Murchan
Dieser gälische Ortsname ist sehr poetisch und bedeutet so viel wie „das Kap der Meeres-Hunde“. Vielleicht können Sie erraten, wer mit „Meeres-Hund“ gemeint ist? Richtig, das Wort bezeichnet Robben oder Otter. Der Name ist eine Beschreibung eines Küstenorts, an dem einst Tiere am Ufer spielten. Eine ältere Version des Namens, Artda Muirchol, wurde in frühen Manuskripten entdeckt und könnte sich auf Piraterie und Schiffbrüche an der felsigen Küste bezogen haben.
Benbecula - Beinn na Faoghla
Der gälische Name der Hebrideninsel Benbecula bedeutet „der Berg der Furten“. Es könnte sein, dass dieser Name sich auf den einsamen Berg Rueval auf der Insel bezieht, der wie ein Verbindungsstück zwischen den Insel North und South Uist liegt. Der Name könnte ursprünglich von Peighinn nam Fadhla stammen, was „Pennyland der Furten“ bedeutet (pennyland ist ein altes schottisches Flächenmaß). Die Insel wird auch gelegentlich an t-Eilean Dorcha, „die dunkle Insel“, genannt. Die Insulaner sind Badhlach oder Baoghlach.
Fort William - An Gearasdan
Der Name An Gearasdan bedeutet „die Garnison“. Es ist ein relativ neuer gälischer Ortsname, der zur Schlacht von Culloden im Jahr 1746 zurückverfolgt werden kann, als das Militär in der Region sehr präsent war. Vor nicht ganz so langer Zeit wurde versucht, Fort William umzubenennen. Im Jahr 1935 berichtete ein Artikel in der Zeitung The Scotsman von der „Fort William Celtic Vigilance Society“, die den Ortsnamen zu Abernevis ändern wollte – ohne Erfolg.
Dundee - Dùn Dè
Dundees gälischer Name bedeutet „Festung Gottes“, doch die „Festung“, von der hier die Rede ist, meint vermutlich den Hügel Dundee Law. Es gibt zwei Versionen des gälischen Namens: Dùn Dèagh und Dùn Dè. Beide Namen sind korrekt. Die Webseite Ainmean-Àite na h-Alba, die gälische Ortsnamen in Schottland auflistet, empfiehlt die Variante Dùn Dè aufgrund der heute vorherrschenden Aussprache. Es gibt eine Reihe von gälischen Ortsnamen in Schottland, die mit Dùn („Festung“) beginnen, darunter auch Dùn Èideann, das vielen besser als Edinburgh bekannt ist.
Flanders Moss - A' Mhòine Fhlànrasach
Flanders Moss ist ein Hochmoor, das vor über 8.000 Jahren in der Nähe von Stirling entstand. Es ist eines der letzten Überbleibsel der großen Moore, die vor langer Zeit große Teile Schottlands bedeckten. Es ist ein echter Geheimtipp und unbedingt einen Besuch wert. Der gälische Name A’ Mhòine Fhlànrasach bedeutet wörtlich übersetzt „das Torfmoos der Flamen“. Der Name erinnert daran, dass sich viele Menschen aus Flandern vom 11. bis 17. Jahrhundert in Ostschottland ansiedelten.
Galloway – Gall-Ghàidhealaibh
Der Name Galloway leitet sich vom gälischen i nGall Gaidhealaib ab, was so viel bedeutet wie „unter den Gall Gaidheil“. Mit Gall Gaidheil sind die „fremden Gälen“ gemeint. Diese Bezeichnung galt ursprünglich für die Mischung aus skandinavischen und gälischen Menschen, die im Mittelalter in der Region lebten. Die heutigen Einwohner von Galloway werden manchmal als Gallovidians bezeichtet.
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Beauly - A' Mhanachainn
Hier haben wir ein wunderbares Beispiel für einen gälischen Ortsnamen, der uns etwas über die Geschichte eines Ortes verrät. Der Name A’ Mhanachainn bedeutet „Ort der Mönche” und bezieht sich auf das Kloster, das im 13. Jahrhundert in Beauly errichtet wurde. Die Ruinen können Sie bis heute in der Stadt sehen. Der englische Name Beauly hat mit dem gälischen Namen nichts gemeinsam, denn er leitet sich vom französischen beau lieu ab, was „schöner Ort“ bedeutet. Es wird vermutet, dass der Ort seinen Namen einem Besuch von Maria Stuart verdankte, die beim Anblick des Ortes „C’est un beau lieu“ sagte – „es ist ein schöner Ort“.
Vielleicht lernen Sie selbst Gälisch oder vielleicht sind Sie einfach neugierig – wir hoffen, dass Ihnen diese Liste mit Ortsnamen und ihrer Bedeutung gefallen hat. Wie viele gälische Ortsnamen werden Ihnen bei Ihren Reisen durch Schottland begegnen?